Besuchen Sie so oft wie es geht eine Schwimmhalle und möglichst immer dieselbe, damit das Kind Routine findet und mit jedem Besuch seine Angst verliert. Halten Sie es immer bei sich, sodass es sich nicht einmal einen Meter von Ihnen entfernt. Aus Versehen ins Wasser zu fallen oder das Gefühl zu haben, in der großen Halle allein zu sein, kann für ein kleines Kind schrecklich sein und für lange Zeit ein Trauma auslösen. Wenn Sie zur Toilette müssen, nehmen Sie es eben mit.
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Damit ein Kind seine Wasserangst überwindet, dürfen Sie nichts überstürzen. Bis es etwa fünf Jahre alt ist, muss nicht unbedingt mit irgendwelchen Schwimmübungen angefangen werden. Spielen und Erfahren sind bis dahin viel wichtiger! Erst wenn das Kind dazu bereit ist und freiwillig lernen will, können Sie mit Übungen zum Schwimmen beginnen.
Einen Waschlappen vor das Gesicht zu halten, während Sie die Haare des Kindes waschen, ist zwar eine Lösung, doch wird sich Ihr Kind auf diese Weise nicht mit den unangenehmen Wasserspritzern auseinandersetzen. Verzichten Sie lieber von Anfang an darauf.
Duschen oder baden Sie gemeinsam. „Zuerst ich, dann du“ zeigt dem Kind, dass Wasserspritzer nicht so schlimm sein müssen. Beginnen Sie langsam, pusten Sie gemeinsam Luft in das Badewasser und gehen dann mit der Nase tiefer. Wenn hier schon Schluss ist, zwingen Sie das Kind nicht zu mehr, sondern zeigen Sie ihm nur, dass es sogar noch weitergehen könnte: Atmen Sie laut ein, tauchen Sie das Gesicht komplett ins Wasser, lassen Sie laut Blubberblasen hervorquellen und atmen Sie beim Hochkommen hörbar wieder ein.
Unser Tipp für Eltern: Beginnen Sie daher so früh wie möglich, am besten schon zu Hause beim Duschen, das Kind an Wasser und ans Duschen zu gewöhnen:
Führen Sie ein Ritual ein, damit das Kind weiß, wann das Duschen beendet ist. Reime oder Lieder eignen sich hervorragend. Sobald der Text/das Lied zu Ende ist, müssen auch Sie mit der Prozedur aufhören.
Manche Kinder tollen im Wasser herum und haben keinerlei Angst vor Wasserspritzern oder davor, sich mal zu verschlucken. Sie probieren neugierig aus, wie die Welt im Wasser so ist – und das ist auch gut so.
Da es aber auch etliche Kinder gibt, die Angst vor dem Schwimmunterricht haben und nicht freiwillig dort hingehen, wird die Aufgabe der Betreuer*innen erschwert. Dabei brauchen wir diesen Kindern eigentlich nur zu vermitteln, dass ihre Angst unbegründet ist. Mit einem gut vorbereiteten Schwimmunterricht – der schon in der Theorie beginnt – schaffen Sie es, aus ihnen kleine Wasserratten zu machen.
Bitte bedenken Sie außerdem:
- Das Schwimmenlernen braucht seine Zeit, drängen Sie das Kind daher nicht.
- Zwischen den Übungsstunden sollten keine zu großen Pausen sein. Einmal in der Woche kann schon zu wenig sein.
- Eine ausgearbeitete Strategie hilft maßgeblich, ängstlichen Kindern ihre Scheu zu nehmen.
- Geduld ist sehr wichtig, damit das Kind Ihnen vertraut und dadurch besser lernen kann.
- Die Schwimmarten (z. B. Brustschwimmen, Kraulen, Rückenschwimmen) entsprechen nicht unseren natürlichen Bewegungen und müssen daher erlernt werden. Ohne professionelle Anleitung können sich viele Fehler einschleichen. Schon von Beginn an sollten Sie auf die richtige Technik achten.